Ich habe mir fast die Hose voll gemacht, bei meinem ersten CW QSO. Ich war dermassen aufgeregt, dass meine Hände am zittern waren. Nötig ist das alles allerdings nicht, aber das sagt man so leicht. Am Anfang ist das doch schon ganz schön aufregend.
Aber wie soll man denn vorgehen bei seinem ersten QSO?
Erstmal: Trau Dich!!!
Und dann alles ganz locker angehen. Sollte es während des QSOs zu schnell werden, dann solltest du das dem anderen OM signalisieren. Beim QSO nutzt man dabei die Q-Gruppe QRS, was soviel bedeutet wie: Bitte geben sie langsamer.
Wenn der andere OM QRS hört, wird er sich daran halten und langsamer geben, so dass das QSO weiter geführt werden kann.
Gängige Q-Gruppen und Abkürzungen findet man z.B. hier: http://dh2mic.darc.de/afu-kurs/pdffiles/abkuerzungen.pdf
Im Grunde genommen sind es in den ersten QSOs immer so ziemlich die selben Informationen, die ausgetauscht werden. Wenn man ein wenig Erfahrung gesammelt hat, kann man sein Repertoire ja langsam und stetig erweitern. Man muss am Anfang keine Klartext QSOs fahren. Und man ist auch nicht gezwungen, das QSO zu ende zu fahren, auch wenn das natürlich das Ziel sein sollte.
Fühlt man sich im QSO überfordert, kann man immer abbrechen z.B. mit dem Hinweis: Sorry must QRT 73 de Call oder ähnliches (für Call sollte hier das eigene Rufzeichen eingesetzt werden).
Am Anfang habe ich mir ein Schema erstellt, nach dem ich immer vorgegangen bin und was ich immer auf dem Schreibtisch vor mir liegen hatte (quasi zum “abmorsen”). Am wichtigsten war dabei für mich immer das Call, den Rapport, den Namen und das QTH des anderen richtig und eindeutig aufgenommen zu haben.
Mein Schema sah folgendermaßen aus (BT ist dabei immer -…- als Trennung und BK ist -…-.- als Rückgabe zur anderen Station):
Call de DL2YMR BT ge dr om es tnx fer call BT ur rst 599 599 599 BT QTH is guetersloh guetersloh guetersloh es name is mike mike mike BT hw? Call de DL2YMR BK
Jetzt kommt der Durchgang des anderen OMs, bei dem ich RST, Name und QTH notiere. Sagen wir mal der OM hieß Tom. Dann kommt wieder mein Durchgang.
Call de DL2YMR BT tnx fer ur rprt es ur info dr om tom BT my rig is K3 K3 K3 es pwr 100w 100w 100w es ant vertical vertical vertical BT wx is sunny sunny sunny es temp is abt 18C 18C 18C BT hw cpi? Call de DL2YMR BK
Jetzt kommt wieder ein Durchgang vom anderen OM wobei er jetzt eine Stationsbeschreibung durchgibt, falls er das noch nicht im letzten Durchgang gemacht hat. Ansonsten kommt die Verabschiedung. Und dann bin ich wieder dran:
Call de DL2YMR BT tnx agn fer ur info es nice qso dr om tom BT QSL is ok via bureau BT hpe to cuagn BT 73 es gud dx BT Call de DL2YMR sk t u e e
Nun verabschiedet sich auch der andere OM und ich gebe als Abschluss des QSOs noch einmal ein t u e e
Das t u steht dabei für Thank you und das e e also dit dit ist so eine Abschiedsfloskel ![:-)]()
So oder ähnlich könnte auch dein Schema aussehen, nach dem du am Anfang vorgehst. Mit der Zeit bekommst du immer mehr Routine und kannst dich immer mehr von dem Schema lösen. Ich empfehle dringend das gegebene von dem anderen OM bis auf Call, RST, Name und QTH nicht mit zu schreiben. So lernt man am einfachsten das Hören ohne alles aufschreiben zu müssen.
Übrigens gibt es auf Band auch OMs, die sich treffen um QRS also langsame QSOs zu fahren. Das ist am Anfang zum üben eine sehr gute Sache. Falls das so noch stattfindet, gibt es hier Informationen dazu.
Nun wünsche ich viel Spaß bei den ersten CW QSOs.
Nachtrag: Ich gebe zu, ich hätte es vielleicht anders formulieren sollen. All das hört sich an, als wäre es gerade erst gewesen
Nein nein, das ist meine Erfahrung von vor fast 20 Jahren. Ich bedanke mich aber trotzdem bei den OMs für die unterstützenden und mutmachenden Worte, die mir durch diesen Artikel zu Teil wurden ![:-)]()